Die Zeitungen sind täglich voller Berichte und Geschichten über Autokraten von faktisch eigenen Gnaden und Möchtegern-Diktatoren, welche sich zum Ziel gesetzt haben, westliche Demokratien zu destabilisieren. Denn demokratische Spielregeln sind toxisch für ihren Machterhalt und somit zu torpedieren, respektive im eigenen Land zu unterbinden. Freie Medien und mündige Bürger fürchten sie wie der Teufel das Weihwasser.
Die ukrainische Bevölkerung bekennt sich zu westlichen Werten und will sich vom postsowjetischen Denken und Handeln emanzipieren. Das wiederum kann Putin nicht dulden, aus Angst, die Russinnen könnten darin einst eine Blaupause sehen und auf dumme Gedanken kommen. Die verheerenden Auswirkungen schockieren einem jeden Tag von Neuem.
Und was die Blaupause anbelangt, so bieten die ehemaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen, mit ihrer heutigen Ostgrenze zu Russland, längst hervorragenden, in Putin’s Optik natürlich katastrophalen Anschauungsunterricht. Neidisch blicken die Bewohnerinnen der russischen Exklave Kaliningrad (ehemals Königsberg / Ostpreussen) über die Grenzen nach Polen und Litauen, wo sich westeuropäische Standards längst etabliert haben. Genau dies wollen die russischen Falken in der Ukraine nun nach Kräften zu verhindern versuchen.
Ein ähnliches Muster ist im Fernen Osten auszumachen, mit Taiwan als asiatische Vorzeigedemokratie und politischem Gegenpol zu Xi Jinping’s Quasidiktatur. Auch hier zünselt der chinesische Staatslenker und Jünger Mao’s bereits kräftig, sodass sich die Frage stellt, ob er lediglich noch auf den passenden Moment wartet, um die Taiwanesinnen endlich mundtot zu machen, wie bereits an den Hongkong-Chinesen vorexerziert. Dannzumal allerdings verbunden mit kriegerischen Handlungen. Heim ins Reich will er die Taiwanesen holen, möglichst noch zu seiner Amtszeit. So zumindest hat er es sich auf die Fahne geschrieben. Hatten wir dies nicht schon mal woanders in ähnlicher Form?
Die Initialzündung könnte durchaus der Moment sein, wenn Spaltpilz Trump im Herbst 2024 die Präsidentschaftswahlen verlieren sollte und mit Unterstützung seiner hochgerüsteten Spiessgesellen umsetzt, was er unlängst angedroht hat. Dann nämlich wären die Amerikaner vorerst mit sich selbst beschäftigt. (Un)mögliche Szenarien, die man sich gar nicht erst ausdenken möchte. Wirklich nicht!
Und nebenbei bemerkt, ist es eine Schande für die Länder der freien Welt, welche bis dato nie den Mumm besessen haben, Taiwan als vollwertiges Mitglied im Völkerbund anzuerkennen. Hauptsächlich aus Furcht vor zu erwartenden wirtschaftlichen Repressionen China’s, anstatt den Taiwanerinnen im Bestreben nach Erhalt ihrer Souveränität den Rücken zu stärken. Als Solist wäre das unter Umständen ökonomischer Selbstmord, würden sich hingegen alle demokratisch orientierten Staaten auf den gleichen Nenner einigen, dürfte sich China’s kommunistische Partei erst einmal verblüfft die Augen reiben und sich weitere Schritte reiflich überlegen.
Trübe Aussichten, wo man hinschaut. Apropos Aussicht: Da war ich doch unlängst bei Grächen im Walliser Mattertal wandern. Dort stand er urplötzlich vor mir. Das heisst, nicht wirklich direkt, aber gut sichtbar auf Distanz. Adolf in Uniform! Du weisst schon. Der österreichische, verhinderte Kunstmaler aus Braunau am Inn. Derjenige, welcher die Gräuel des 2. Weltkrieg zu verantworten gehabt hätte. Versteinert zwar, aber eindeutig. Man meint sogar, seine Hakenkreuzbinde am Oberarm zu erkennen.
Was bin ich erschrocken, glaubte ich mich doch in der Schweiz vor Despoten sicher. Welch ein Irrtum.
Titelbild: Gesteinsformation in der Nähe von Grächen (VS) Sommer 2018
Karikaturen oben aus dem Internet abgekupfert
Diese Foto eines Auto-Abziehklebers mit Trumps Konterfei, sandte mir am 25. April ein Kollege aus seinem Florida-Urlaub.
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